Jede Marke wird einmal ins Leben gerufen und jede Marke wird sich eines Tages auch wieder verabschieden. Gründe dafür gibt es viele:

  • Marken können überflüssig werden, wenn sich Märkte beispielsweise technologisch verändern, wenn deren Nutzen keine Relevanz mehr hat.
  • Oder Marken werden von Finanzinvestoren übernommen, zerschlagen und filetiert.

Klingt fast so, als müssten sich Marken ihrem Schicksal ergeben. In ganz vielen Fällen: N e i n! Denn viele Marken sterben einen Tod durch Managementfehler und durch das Unvermögen, Potenziale auf die Straße oder an die Zielgruppen zu bringen.

Wir können nahtlos anknüpfen an die CampusMarke Episode Nr. 19, vom 24. Juni 2018, bei der wir Euch auch schon mitgenommen haben zu einem Spaziergang über den Markenfriedhof.

Air Berlin, Kaisers, Hertie, Schlecker oder Raider, waren einige Beispiele, die wir besprachen, was gegen den Markentod hätte getan werden können. Die gesamte Bandbreite, wie Marken sterben, zeigen wir mit der heutigen Episode auf. Wichtig ist uns dabei, was ihr daraus lernen könnt, um Fehler für eure Marke zu vermeiden.

Unser erstes, ganz aktuelles Beispiel, ist wieder eine Marke des Handels: real,– Die Filialkette, die der Metro zur Last wurde und die nun an einen Finanzinvestor verkauft ist. Wir müssen keine Hellseher sein, um zu prophezeien, dass die Marke real,– den Weg der Marke Kaisers auf den Markenfriedhof gehen wird.

Das zweite Beispiel ist der Pionier des Reisens: Thomas Cook. Gegründet 1865 mit einem ersten Reisebüro in der Londoner Fleetstreet. Welch ein Mythos. Eine erst sehr ruhmreiche Geschichte – und zum Ende eine traurige Insolvenz-Geschichte. Fosun, eine expansive chinesische Unternehmensgruppe, hat die Marke Thomas Cook aus der Insolvenzmasse gekauft. Sie wird also weiter existieren, aber nie mehr die Strahlkraft eines englischen Reisepioniers haben. Spannend dabei: Eine Marke im Thomas Cook Verbund, die Condor, konnte sich rauslösen und wurde von der polnischen Luftfahrtgruppe LOT übernommen.

Eine Marke, bei der das Management einen gehörigen Anteil am Tod der Marke hat, ist Kettler. Ein stolzes Familienunternehmen, 1949 von Heinz Kettler gegründet. Mit Klassikern wie dem KETTCAR, sind ganze Generationen an Kindern aufgewachsen. Was die Historie erkennen lässt: Mangelnde Positionierung führte zu Wildwuchs im Produktportfolio, verwässerte das Image und das Markenbild und führte am Ende ins Abseits. Und was uns die Historie von Kettler auch noch lehrt: Auch die bestklingendsten Awards wie 2003 „Marke des Jahrhunderts“ oder kurz vor der Insolvenz der „German Brand Award“ stellten leider keine Überlebensgarantie für Kettler dar.

Und noch eine deutsche Traditionsmarke, von der wir uns in der bisherigen Form verabschieden müssen, ist die TV-Marke Loewe. Vor wenigen Wochen kam das Aus. Unstetes Management hat den Weg bereitet zur Übernahme durch einen osteuropäischen Unternehmer, der die Traditionsmarke wiederbeleben will. Ob dies gelingen wird? Erfahrung gibt es ja in dieser Unternehmensgruppe mit deutschen Traditionsmarken wie Grundig und Blaupunkt, die bereits in deren Portfolio sind.

Ja, und zuletzt haben wir noch eine Grabstätte entdeckt – ein Gemeinschaftsgrab – für Logos. Lasst euch überraschen, welche Logos wir hier gefunden haben…

Viel Spaß beim virtuellen Gang über den Markenfriedhof.

Shownotes

Du findest unseren Podcast auf folgenden Plattformen:

Oder direkt hier über den Browser anhören: